Offener Brief an die EnBW AG vom 9. März 2016


In einem offenen Brief, der auch in der hiesigen Lokalpresse veröffentlicht wurde, stellten wir der EnBW AG, als Mutterunternehmen der Schluchseewerk AG, die folgenden Fragen:

 

1. Im Jahr 2012 veröffentlichte die EnBW AG eine Potentialstudie zu Pumpspeicherstandorten in Baden-Württemberg, erarbeitet durch die Hydroprojekt Ingenieurgesellschaft mbH München. Aus welchem Grund ist in dieser Studie der Standort Atdorf nicht erwähnt?

 

2. Im Hinblick auf die entstehenden Kosten für den möglichen Bau des Pumpspeicherwerks Atdorf durch die Schluchseewerk AG, stehen nur Sie als Mutterunternehmen als alleiniger Geldgeber - nach dem Ausstieg der RWE - zur Verfügung. Ist eine Finanzierung der Baukosten von rund 1,8 Mrd. Euro durch die EnBW AG ernsthaft vorgesehen?

 

3. Beabsichtigt Ihr (Tochter-)Unternehmen definitiv den Bau des Pumpspeicherwerks überhaupt noch durchzuführen? Diese Frage stellt sich besonders vor dem Hintergrund, dass durch alle Beteiligten, z. B. die betroffenen Gemeinden, das Landratsamt u. v. a. m., im aufwändigen Planfeststellungsverfahren Steuergelder verausgabt werden müssen.

 

4. Kann damit gerechnet werden, dass wenn eine Baugenehmigung erteilt wird, eine Realisierung des Baues durch die Schluchseewerk AG aber nicht vorgenommen wird, diese Baugenehmigung anderweitig wirtschaftlich verwertet wird?

 

 

Nach knapp einem Monat kam eine Antwort.

 

Hierzu einige Anmerkungen:

1. Es ist erstaunlich, wie viel man in 1 1/2 Seiten Brief "nichts" sagen kann. Vergleichen Sie selbst unsere Fragen mit dieser Antwort.

 

2. Die Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgt nicht unter Federführung des Regierungspräsidiums als Genehmigungsbehörde (das war damals, im Raumordnungsverfahren), sondern jetzt liegt das Verfahren in den Händen des Landratsamts Waldshut.

 

3. Die zeitliche Möglichkeiten der Fragen und Einwendungen zum Projekt dauern nicht bis zum 16. Juni 2016 sondern lt. Aussage des LRA nur bis zum 13. 6. 2016.

 


Schluchssewerk AG zutiefst bestürzt?


Was hat die Schluchseewerk AG so getroffen?
Es war die Veranstaltung der BI Atdorf am 22. März 2016 im evangelischen Gemeindehaus in Bad Säckingen. Die Lokalzeitungen Badische Zeitung und Südkurier berichteten hierüber.

Die Wellen bei der Schluchseewerk AG scheinen hoch zu schlagen oder liegen dort die Nerven schon blank?
Getroffen ist der Energieversorger von der Diskussion, die sich nach den Vorträgen ergab. Es ging dabei um angebliche Äußerungen von Vertretern der BI „...Ausgleichsmaßnahmen in die Planung genommen, ohne die Besitzer der jeweiligen Flurstücke vor Beginn
der Offenlage am 14. April zu informieren ..." (vgl. Badische Zeitung vom 1. April 2016 „Schluchseewerk AG wehrt sich") und „... es seien Ausgleichsmaßnahmen ind die Planung des Pumpspeicherwerks aufgenommen worden, ohne vor der Offenlage die Grundstückseigentümer darüber zu informieren ..." (vgl. Südkurier vom 31. März 2016 „Schluchseewerk widerspricht BI Atdorf").


Es gibt zwei Möglichkeiten für diese Reaktionen:
1. Entweder haben die Verantwortlichen der Schluchseewerk AG die Berichterstattungen in den Zeitungen nicht richtig gelesen (vgl. Badische Zeitung „Schluchseewerk AG wehrt sich" vom 1. April 2016 und Südkurier „Schluchseewerk widerspricht BI Atdorf" vom 31. März 2016.

oder aber

2. Ein möglicher Informant der Schluchseewerk AG, als Teilnehmer bei der Veranstaltung anwesend, erstattete seinen Bericht nicht genau so wie die Diskussion verlaufen ist.