Erdbebenstärke:
Magnitude nicht gleich Intensität

 

Die Badische Zeitung berichtete am  2. April 2011: "Erdbebensicherheit: Die 76 Meter hohe und rund 660 Meter lange Staumauer in Brennet wird nach besonderen Kriterien errichtet. Zugrunde liegt ein sogenanntes Bemessungserdbeben, wie es vermutlich alle 2500 Jahre einmal vorkommt. Zum Vergleich: Das bislang stärkste Beben in der Region, das von Basel 1356, hatte eine Stärke von etwa 7,5 auf der Richterskala. Das führte laut Erdbebengutachter der Schluchseewerke zu einer Bodenbeschleunigung im Bereich des geplanten Haselbeckens von 1,27 Metern pro Sekunde."

 

BI-Fakten:
Mit der bekanntesten Skala, der von Charles F. Richter 1935 entwickelten Richter-Skala, ist ein solches Beben gar nicht messbar. Sie erfasst nur einen Teil der Bodenbewegung bis etwa 6,5. Wird in den Medien über ein Beben der Magnitude 7,0 auf der Richter-Skala gesprochen, bezieht man sich auf andere Skalen, die auch Magnituden messen. Da die Richter-Skala sehr bekannt ist, wird sie auch dann genannt, wenn der Berechnung eine andere zu Grunde liegt. Jedes Beben besitzt nur eine Magnitude, die Intensität - also die Auswirkung auf Menschen, Gebäude und Erdoberfläche - kann aber von Ort zu Ort verschieden sein. Sie hängt von der Magnitude, der Distanz zum Bebenherd und dem Untergrund ab. Deshalb gibt es weltweit verschiedene Skalen zur Intensitäts-Messung. Die Europäische Makroseismische Skala (EMS 98) misst in zwölf Stufen von nicht fühlbar bis vollständig verwüstend

 

Pro Magnitudeneinheit steigt die Energie um das 32-fache an.  Ein Beben der Magnitude 7,0 setzt also tausend Mal mehr Energie frei als eins der Stärke 5,0.

Quelle: "Erdbebengefahr in Deutschland", SV SparkassenVersicherung 

 

"Die Beschaffenheit des Untergrundes in unserer Region erschüttert die Gebäude zehnmal stärker und länger als bei einem felsigen Standort! Weichere Böden (Flusstäler, Se­dimente) lassen sich vergleichen mit einem Pudding: Ein leichter Stoss genügt, und schon wackelt er für ein paar Sekunden. Dadurch werden bei einem Erdbeben die Bauwerke um ein Vielfaches geschüttelt." Lesen Sie das vollständige Interview mit Jörg Meyer, der im Projekt Schweizerische Erdbebenversicherung mitgearbeitet hat.