Pressemeldung vom Wirtschaftsminister

Wirtschaftsministerium

 

Minister Ernst Pfister (FDP) veröffentlicht just am Tag des Erörterungstermins folgende Pressemeldung:

 

Wirtschaftsminister Ernst Pfister begrüßt das Vorhaben der Schluchseewerk AG zur Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks Atdorf

 

29.09.2010 Wirtschaftsminister Ernst Pfister hat das Vorhaben der Schluchseewerk AG zur Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks Atdorf im südlichen Schwarzwald aus energiewirtschaftlicher Sicht nochmals nachdrücklich begrüßt.

 

„Es ist zu erwarten, dass künftig die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zeitweise den Stromverbrauch und die vorhandenen Speicherkapazitäten überschreitet", erklärte Pfister. „Das neue Pumpspeicherkraftwerk Atdorf kann durch die Speicherung der überschüssigen Strommenge die Integration und Nutzung der erneuerbaren Energien spürbar verbessern." Für das geplante Pumpspeicherwerk mit einer Leistung von 1.400 Megawatt führt das Regierungspräsidium Freiburg derzeit ein Raumordnungsverfahren durch.

 

„Der unverzichtbare massive Ausbau der Erzeugungskapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energie ist untrennbar verknüpft mit der Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur", so Pfister. Der weitere Ausbau der Windenergie, insbesondere durch die vorgesehenen Offshore-Anlagen, führe in den nächsten Jahren zu einer weiteren Konzentration der Stromerzeugungskapazitäten im Norden Deutschlands. Große regenerativ erzeugte Strommengen müssten fernab in die Lastzentren nach West- und Süddeutschland transportiert werden. Dies erfordere einen zügigen und umfassenden Ausbau des deutschen Übertragungsnetzes. „Wegen der stark fluktuierenden Einspeisung aus erneuerbaren Energien und dem damit immer größer werdenden Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch müssen künftig verstärkt Energiespeicher in Deutschland bereitgestellt werden", betonte der Minister. „Pumpspeicherkraftwerke stellen derzeit die einzige ausgereifte Technologie und die auf absehbare Zeit wirtschaftlichste Option zur Speicherung von Energie im großtechnischen Maßstab dar. Sie werden weltweit in großem Umfang seit Jahrzehnten eingesetzt und können den hohen Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent erreichen. Die Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks Atdorf ist somit ein Gewinn auch für Baden-Württemberg."

 

Die zunehmende Stromerzeugung aus stark fluktuierenden, erneuerbaren Energien benötigt längerfristig enormen Speicherbedarf. Nach einer Abschätzung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart wäre bei einer 100-Prozent-Vollversorgung durch erneuerbare Energien eine installierte Speicherleistung von ca. 50 Gigawatt bei einer benötigten Speicherkapazität von ca. 20 Terawattstunden (TWh) erforderlich, um einen Ausfall von Wind- und Photovoltaik-Einspeisungen über einen Zeitraum von zwei Wochen zu überbrücken. Dies entspricht ungefähr der einhundertfachen Speicherkapazität aller derzeit in Deutschland installierten Pumpspeicherkraftwerke.

 

Quelle: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg