Deutschland steht unter Druck -
Beben auf der Kontinentalplatte
Auszug aus "Erdbebengefahr in Deutschland", SV SparkassenVersicherung
Am Oberrheingraben ruckelt die Erde alle paar Monate, etwa alle zehn Jahre kommt es zu stärkeren Erdbeben, diemit Schäden einhergehen. Das deutschlandweit einzige Erdbebenmit einer nachweislich höheren Intensität zwischen VII und VIII ereignete sich 1978 im baden-württembergischen Albstadt, bei dembeträchtliche Schäden an zahlreichen Gebäuden entstanden.
WODURCH ENTSTEHEN ERDBEBEN UND WAS MACHT SIE SO GEFÄHRLICH?
Die Erdoberfläche besteht aus einem Mosaik aus 14 großen und mehreren kleinen tektonischen Platten. Ähnlich wie Eisschollen im Meer bewegen sie sich auf dem flüssigen Teil des Erdmantels um einige Zentimeter pro Jahr. Diesen Vorgang bezeichnet man als Kontinentaldrift.
Die durch die Kontinentaldrift ausgelösten tektonischen Beben entstehen vor alleman den Plattengrenzen wie zum Beispiel entlang des Pazifischen Feuergürtels, der von Japan über Südostasien bis zur Westküste von Süd- und Nordamerika reicht.
Erdbeben dauern selten länger als ein paar Sekunden, aber der Schaden ist oft enorm. Die Auswirkungen von Erdbeben hängen von der Stärke, der Tiefe und der Entfernung vom Epizentrum, also demsenkrecht über demErdbebenherd gelegenen Punkt an der Oberfläche, ab. Dort sind die Folgen besonders schwer.
Deutschland steht unter Druck. Geologische Schwächezonen, wie alte Brüche und Plattenrandzonen, die sich bis in das Gebiet Deutschlands verschoben haben, geben diesem Druck wie Sollbruchstellen nach. Die Erde bebt dann auch bei uns.
Der Oberrheingraben, der sich entlang vom Rhein über 300 km von der Schweizer Grenze bis zum hessichen Taunus-Gebirge zieht, ist ein Risikogebiet. Hier driftet der Schwarzwald langsam nach Norden, während sich die Vogesen sich nahc Süden bewegen. Dazwischen senkt sich seit Millionen Jahren der Oberrheingraben ab. Diese Prozesse verursachen vor allem im südlichen Teil run dum freiburg zahlreiche kleinere Erdbeben.
Totz der vergleichsweise geringen seismischen Aktivität sollte das Risiko für immense Schäden nicht unterschätzt werden. Vor allem in Baden Wüttemberg und Hessen liegen Siedlungsgebiete, Industrieanlagen und Kraftwerke dicht beeinander. Sie könnten trotz strenger Bauvorschriften Sicherheitsrisiken bergen.
VORHERSAGEN
Selbst wenn bekannt ist, dass sich an tektonischen Schwachstellen Veränderungen vollziehen, können die Wissenschaftler daraus noch keine sicheren Prognosen ableiten.
WENN DER MENSCH ERDBEBEN AUSLÖST
Am8. Dezember kames jedoch zu einemvon einemlauten Knall begleiteten Erdbebenmit der unerwartet hohen Magnitude von 3,4. Obwohl die Schäden gering waren wurde das Projekt sofort gestoppt. Dennoch folgten bis Anfang Februar 2007 weitere Beben über der Magnitude 3, deren Epizentren ebenfalls nahe der Bohrstelle lagen. Auswertungen kamen zu dem Schluss, dass die Beben zwar nicht von Menschenhand gemacht, aber davon ausgelöst wurden. Basel liegt in dem Erdbebengebiet des Oberrheingrabens, der Untergrund steht hier ständig unter Spannung. Das Einpressen des Wassers löste vermutlich den Druck und somit auch die Erdbeben aus.